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Periorale Dermatitis Einfach übersetzt würde die periorale Dermatitis eine Hautentzündung in der Umgebung des Mundes bedeuten. Dies trifft auf die meisten Fälle zwar zu, aber sie kann auch um die Nase und Augen herum auftreten. Die genaue Ursache ist unbekannt. Ob eine Beziehung zur Atopischen Disposition bzw. "Neurodermitisneigung" besteht, ist nicht bewiesen. Wir sehen diese Erkrankung fast nur bei Frauen, die zwischen 20 und 45 Jahre alt sind. Die meisten von diesen Patientinnen leider unter einer Mehrfachbelastung durch Familie und Beruf, gebrauchen zahlreiche Hautpflegeprodukte, stehen in der Öffentlichkeit und benutzen daher Make-up. Weiterhin besteht häufig eine Neigung, die erkrankten Hautpartien mit den Fingerspitzen zu berühren. Allergien werden eher selten nachgewiesen. Vielmehr wird vermutet, dass es sich um ein multifaktorielles Geschehen aus Veranlagung, Stress und Kosmetikintoleranz handelt. Die Behandlung besteht in erster Linie aus der Unterlassung der oben genannten Provokationsfaktoren, soweit möglich. Insbesondere das Manipulieren mit den Fingern im Gesicht verschlimmert häufig diese Erkrankung. Die dermatologische Therapie ist schwierig und besteht meistens aus einer individuell angefertigten Creme ohne Konservierungs- und Duftstoffe. Auch Antibiotika werden in schwierigen Fällen eingesetzt. Keinesfalls sollten Kortisoncremes zum Einsatz kommen! Sie helfen zwar kurzfristig, verschlimmern die Erkrankung dann aber langfristig erheblich. Gut bewährt haben sich auch Calcineurinhemmer . 13.03.10 Ha. Pilzinfektionen Pilzinfektionen kommen sehr häufig an der Haut und an den Schleimhäuten vor. Die medizinische Einteilung der medizinisch bedeutsamen Pilze erfolgt nicht streng nach biologischen Kriterien sondern richtet sich mehr nach dem Ort der Infektion, z.B. " Fußpilz" oder nach willkürlichen überlieferten Einteilungen der Erreger "Candidose" oder "Dermatomykose". Die Erreger werden von den Dermato-Mykologen nach dem D-H-S System eingeteilt: Dermatophyten, Hefepilze und Schimmelpilze. Es gibt Arten, die werden nur von Mensch zu Mensch weiter gegeben, vor allem in Duschkabinen, Saunen und beim Sport. Andere Arten wiederum werden nur von Tieren (Katzen, Meerschwein-chen, Kaninchen, Rinder usw.) auf den Menschen übertragen. Besonders frei laufende Katzen übertragen oft die hoch ansteckende Mikrosporie. Die Pilze verhalten sich auf der Haut so ähnlich wie in der Natur. Sie lieben je nach Spezies zum Beispiel gerne warme und feuchte Regionen wie die Zehenzwischenräume, Leisten, Achseln, Brustfalten oder die Mundhöhle und den Darm (Hefepilze). Andere Arten befallen lieber schlecht durchblutete kältere Haut wie Fußsohlen und ~nägel (Dermatophyten). Einmal in der Haut oder in den Nägeln eingenistet sind sie ohne gezielte Bekämpfung fast nicht mehr zu beseitigen. Sehen können wir die Pilze in der Haut nicht, da sie mikroskopisch kleine Strukturen bilden. Das, was wir sehen ist nur die durch den Pilzbefall gestörte Haut- und Nagelstruktur (feine weiße Schuppung, Auflösung und/oder Verdickung der obersten Hornschicht oder die Verdickung, Ablösung und Gelbfärbung der Finger- und Zehnägel. Werden die Pilze von unseren Abwehrzellen entdeckt und bekämpft rötet und entzündet sich die erkrankte Haut noch zusätzlich. Das kann dann zu Juckreiz führen. Fehlender Juckreiz oder Rötung an verdächtig aussehender Haut schließt also eine Pilzinfektion keineswegs aus. Pilzinfektionen sollten immer vor der Behandlung durch eine Pizkultur geklärt werden. Günstig ist es, wenn der behandelnde Arzt über ein eigenes Pilzlabor verfügt und somit eingehende Kenntnis über die verschiedenen Erreger und deren spezifische Behandlung besitzt. Vor der Laboruntersuchung dürfen für zwei Wochen keine Pilzbehandlungen durchgeführt werden. Sog. Nagelpilz-Lack verhindert eine saubere Labordiagnostik sogar für zwei bis drei Monate. Die Behandlung erfolgt nach Erregerbestimmung äußerlich und in bestimmten Fällen auch medikamentös. Wenn Haut und Nägel wieder gesund aussehen, sollte eine erneute Pilzkultur die mykologische Heilung bestätigen. Pilzbefall sollte nicht bagatellisiert werden. Bei Diabetes mellitus, Krampfaderleiden und bei älteren Menschen kann aus einem harmlosen Fuß- oder Nagelpilz rasch eine schwere Wundrose (Erysipel) werden, wenn die Pilze gefährlichen Bakterien (Streptokokken) das Eindringen in die Haut ermöglichen. Sehr schwer ist eine Psoriasis (sogenannt Schuppenflechte) an Händen, Füßen und Nägeln von einer Pilzinfektion zu unterscheiden. Die Unterscheidung ist nur durch das Anlegen von Pilzkulturen beim Dermatologen möglich, was vor jeder Therapiemaßnahme erfolgen sollte. 14.08.10 Ha. Pityriasis rosea Die Ptyriasis rosea wird auch "Röschen-Flechte" genannt. Sie kommt weltweit sehr häufig besonders in den Herbst- und Wintermonaten vor. Am häufigsten tritt sie zwischen dem 15. und 35. Lebensjahr auf. Die Ursache ist immer noch unbekannt. Viele Experten vermuten jedoch einen Zusammenhang zu Virusinfektionen. Eine Ansteckungsgefahr liegt jedoch nicht vor. Unsere Patienten berichten sehr häufig, dass vor Beginn Ausbruch der Erkrankung eine Erkältungsinfekt durchgemacht worden sei. Der Hautausschlag beginnt meistens mit einem größeren Fleck irgendwo am Rumpf (Primärplaque). Er ist rund bis oval, rot und leicht schuppend. Die Schuppung kann ringförmig sein. Nach kurzer Zeit "schießen" dann viele weitere, meist aber kleinere ähnliche Flecken am Rumpf, Hals, Oberarmen und Oberschenkeln auf. Kopf, Unterarme und Hände sowie Unterschenkel und Füße sind so gut wie immer ausgespart. Meistens wird über Juckreiz geklagt, der sich in den ersten zwei Wochen verstärken kann und dann wieder abnimmt. Der Juckreiz verstärt sich, wenn die erkrankte Haut durch Kratzen, starkes Schwitzen, heißes Duschen oder zu eng anliegende Kleidung gereizt wird. Differenzialdiagnosen sind Pilzinfektionen, Psoriasis vulgaris und Arzneiexantheme. Daher nehmen wir stets Hautschuppen für unser Pilzlabor ab. Die Pityriasis rosea heilt immer spontan innerhalb von 4 - 8 Wochen, unter fachgerechter Therapie nach 2 - 3 Wochen. Betroffene sollten weiche, locker sitzende Kleidung tragen, die erkrankten Hautstellen nur mit lauwarmen Wasser duschen, die Haut nicht reiben oder kratzen und starke körperliche Anstrengungen vermeiden. Saunagänge sollten bis zur Heilung vermieden werden. 16.03.10 Ha. Rosacea Die Rosacea ist eine häufige Gesichtsdermatose und wird im Volksmund auch " Kupferfinne " oder " Fluch der Kelten " genannt. Sie ist eine Erkrankung des mittleren Lebensalters und kommt in Europa besonders in den nördlichen Ländern vor bei hellhäutigen Menschen vor. Etwa 2-5% der Erwachsenen, häufiger Frauen, zwischen dem 30. und 50. Lebensjahr sind in Deutschland davon betrofffen. Die Rosacea hat Ähnlichkeit mit der Akne vulgaris wird jedoch als eigenständige Erkrankung betrachtet, da deutliche Unterschiede bestehen. Die Ursache der Rosacea ist immer noch weitgehend unklar, obwohl erfreuliche Fortschritte in der Therapie gemacht wurden. Eine ursächliche und dauerhafte Ausheilung ist daher leider zur Zeit noch nicht möglich. Angenommem wird zur Zeit, dass eine genetische Veranlagung zu einer gestörten Blutgefäßregulation im Gesicht eine wichtige Rolle spielt. Der normale "Kühlkreislauf" zwischen Gesicht und Gehirn scheint nach experimentellen Untersuchungen gestört zu sein. Daraus erklären sich auch zahlreiche sogenannte Provokationsfaktoren, also Umstände, die die vorhandene Erkrankung verschlimmern: Sonnen- und Wärmestrahlung -- starker Wind Temperaturwechsel -- Hitze/ Frost -- emotionaler Stress -- Hautreizungen durch Seifen und kosmetische Produkte auf alkoholischer Basis-- heiße und scharf gewürzte Speisen -- regelmäßiger Alkoholkonsum. Die Rosacea beginnt mit flüchtigen Hautrötungen "flushs"´, im Verlauf treten dann erweiterte Äderchen, später auch Knötchen und Eiterpusteln auf. Meistens sind die Wangen, die Nase und die Stirn betroffen. Auch eine Beteiligung der Augen und Lider kommt vor. Die Therapie muss phasengerecht erfolgen und erfordert eingehende dermatolgische Fachkenntnisse. Zum Einsatz kommen in der Regel lokale und systemische Antibiotika, die in erster Linie entzündungshemmend eingesetzt werden. In schwierigen Fällen werden auch Retinoide oder andere Alternativen eingesetzt. Als sogenannte "off-label"-Therapie werden neuerdings auch Calcineurinhemmer empfohlen. Zur Reinigung möglichst nur lauwarmes Wasser benutzen, milde Reinigungsmittel nur wenn nötig. Cremes und Lotiones mit hohem Wasseranteil und nicht-fettende Kosmetik benutzen. Im Sommer Cremes mit Lichtschutzfaktor auftragen. Gute Ergebnisse wurden bei dauerhaften Rötungen und Äderchen (Couperose) durch Behandlungen mit Blitzlampentherapie (IPL) und Laser beschrieben. Kortisonpräparate sollten auf jeden Fall gemieden werden, obgleich sie zuerst scheinbar schnell helfen. 13.11.10 Ha.
Skabies / "Krätze" Skabies ist eine zu starkem Juckreiz (besonders nachts) führende Infektion, die zu einem lange anhaltenden Ekzem führt und nicht von allein heilt. Personen in engen Wohngemeinschaften stecken sich gegenseitig an.
Die aufgekratzten Stellen infizieren sich zusätzlich mit Bakterien und Schimmelpilzen.
Die Skabies wird durch winzig kleine (mit 0,2 – 0,5 mm kaum sichtbare) Milben (Sarcoptes scabiei) hervorgerufen.
Die Milben gehören zu der Gruppe der Spinnentiere und können weder fliegen noch springen. Die Ansteckung ist daher nur durch engen Kontakt zu infizierten Personen möglich (nicht über Tiere).
Die Ansteckung erfolgt direkt von Mensch zu Mensch oder indirekt durch Kleidung, Wäsche, Polstermöbel, Bettvorleger, Matratzen usw.
Nach der Ansteckung können Tage oder 2 – 3 Wochen vergehen, bis die ersten Krankheitssymptome sichtbar werden. Die weiblichen Milben bohren sich in die obersten Hautschichten und sind besonders bei Wärme, also zum Beispiel nachts im Bett, aktiv. Sie legen in der Haut ihre Eier aber auch ihre Kotballen ab. Mit der Zeit werden besonders die engen Hautfalten im Brust- und Genitalbereich befallen.
Da die Abwehrzellen unseres Immunsystems die Milben, deren Eier und Kotballen in der Haut bekämpfen, entstehen stark juckende kleine Knötchen, Bläschen und Gänge, die meistens intensiv aufgekratzt werden. Auch Krusten können dadurch entstehen. Beim Kratzen gelangen Milben unter die Fingernägel und werden so weiter verbreitet.
Die Behandlung sollte genau nach ärztlicher Anleitung (bekommen Sie von uns als Merkblatt) erfolgen.
21.04.09 Ha.
Urtikaria / „Nesselfieber“ Urtikaria ist eine juckende Hauterkrankung, bei der innerhalb von Minuten Quaddeln mit Rötungen und Schwellungen auftreten. Meistens ist der Auslöser unbekannt („spontane Urtikaria“). Häufig werden in dieser Gruppe Atemwegsinfekte, Medikamente oder Nahrungsmittel-bestandteile als Auslöser vermutet. Daneben gibt es auch eine durch Reibung, Druck, Kälte, Wärme und andere physikalische Faktoren auslösbare Urtikaria („induzierbare Urtikaria“).
In der Kindheit ist die Urtikaria häufig ein einmaliges Ereignis („akute Urtikaria“) und heilt meist spontan. Trotzdem sind die Kinder und ihre Eltern wegen der flächenhaften Ausbreitung häufig beunruhigt.
Treten die Schübe über einen Zeitraum von mehr als 6 Wochen hinweg auf, spricht man von einer („chronischen Urtikaria“). In diesem Fall sollte immer ein Symptomtagebuch geführt werden. Auch die Suche nach versteckten Infektherden ist sinnvoll. Ein Allergietest kann Allergien aufdecken.
Therapie: Eine Vielzahl von sehr effektiven Medikamenten zur Unterdrückung der Symptome steht heute zur Verfügung, solange die Auslöser unbekannt sind oder nicht gemieden werden können.
09.11.09 Ha.
Vitiligo / Weißflecken- Krankheit Die Vitiligo kommt bei zirka 1- 2 % der Bevölkerung weltweit vor. Sie ist gekennzeichnet durch eine Schädigung der Pigment- zellen (Melanozyten) in der Haut. Dadurch kommt es Aufhellungen bis hin zu völliger Depigmentierung. Die Ursache ist unbekannt. Vermutet wird eine multifaktorielle Autoimmunerkrankung. Das bedeutet, dass Zellen des eigenen Immunsystems die Pigmentzellen in der Haut zerstören. Warum dies geschieht ist nicht bekannt. Zeitgleich können auch andere Autoimmunerkrankungen wie Zucker-krankheit (Diabetes mellitus), Schilddrüsenerkrankung (Hashimoto) oder Blutarmut (Perniziöse Amämie) auftreten. Dies sollte durch Blutuntersuchungen ausgeschlossen werden. Für die hellen Stellen ist ein ausreichender Sonnenschutz wichtig. Die Behandlungsaussichten sind leider unbefriedigend. Günstig ist ein genereller Verzicht auf Sonnenbräune der nicht betroffenen Haut, damit der Unterschied in der Pigmentierung nicht noch deutlicher wird. Von den vielen unterschiedlichen Behandlungsversuchen der letzten Jahrzehnte hat sich am ehesten die UV-B Schmalband - Therapie mit 311 nm Wellenlänge als wirksam erwiesen. Etwa 50 Prozent der Patienten sollen auf eine Transplantation von Melanozyten ansprechen. Salben mit Vitamin D3 oder Tacrolimus haben auch bei einem Teil der Patienten Erfolge gezeigt, sind aber für die Behandlung nicht zugelassen. Gingko-Extrakt hat sich in Verbindung mit UV-B 311 nm Phototherapie bei dunkelhäutigen Patienten als wirksam erwiesen. Die hier genannten Therapien können bei Kindern und Jugendlichen nur unter Vorbehalt oder gar nicht empfohlen werden. 11.09.09 Ha. Warzen / HPV- Infektionen Infektionen mit Humanen Papillomviren (HPV) befallen ausschließlich Epithelzellen der Haut und Schleimhaut und sind allgemein als Warzen bekannt. Die Übertragung erfolgt von Mensch zu Mensch oder von Tier zu Tier. Eine Übertragung von Tier zu Mensch ist bislang fraglich.
Zur Hälfte erfolgen die Infektionen an Händen, Füßen oder im Gesicht, seltener auch an Armen und Beinen. Die infizierten Zellen neigen zu einem verstärkten unregelmäßigen Wachstum, das normalerweise nach außen gerichtet ist. An den Fußsohlen werden die Warzen oft durch das Körpergewicht nach innen gedrückt und können den Eindruck eines Fremdkörpers erwecken („Dornwarze“).
Die Ansteckung erfolgt häufig in Schwimmbädern, Sporthallen, Umkleidekabinen und durch direkten Hautkontakt.
Es gibt zahlreiche verschiedene Behandlungsverfahren, die am besten in Kombination beim Dermatologen erfolgen sollten.
Oft heilen diese Warzen auch spontan infolge einer gestärkten zellulären Immunantwort in der Haut. Es besteht dann meistens eine lebenslange Immunität.
In Verbindung mit intensiver UV-Strahlung ist auch eine Entstehung von Hautkrebs aus Warzen möglich.
Etwa die Hälfte der HPV-Infektionen betrifft den Genitalbereich. Sie sind die weltweit am häufigsten sexuell übertragenen Viruserkrankungen. Am häufigsten sind Jugendliche und junge Erwachsene betroffen. Etwa 1% der sexuell aktiven Menschen zwischen dem 15. und 45. Lebensjahr sind infiziert.
Gefährlich ist ein langes, über 10 Jahre anhaltendes Verbleiben der HPV-Viren in der Haut oder Schleimhaut. Dies ist auch nach scheinbarer Heilung der Warzen möglich. Die sogenannten „High-risk-HPV-Typen“ 16 und 18 können können Karzinome an der Gebärmutter aber auch an Scheide, After, Penis und sogar am Kehlkopf hervorrufen.
In Deutschland erkranken jährlich etwa 6.500 Frauen an Gebärmutterhalskrebs, über 1.660 starben 2004 daran. Für sexuell aktive Mädchen und Frauen ist daher eine jährliche gynäkologische Untersuchung zu empfehlen.
Die Therapie ist wie bei allen Viruserkrankungen unbefriedigend, da die Erreger nicht gezielt durch Medikamente zerstört werden können. Symptomatisch werden Stickstoff zum Vereisen, verschiedene ätzende Lösungen, Salizylsäure, immunstimulierende Cremes, operative Verfahren, zytostatische wirkende Substanzen oder auch wassergefiltertes Infrarotlicht (wIRA) eingesetzt. Die individuell richtige Behandlung sollte stets durch eine kompetente ärztliche Untersuchung und Beratung ermittelt werden.
Es gibt die Möglichkeit einer Impfung als Schutz vor einer genitalen HPV-Infektion. Sie bietet für etwa 5 Jahre einen 100%igen Schutz vor einer Infektion Mit HPV 16 und 18, je nach Präparat auch gegen HPV 6 und 11 und wird von den Kassen für Mädchen zwischen dem 12 und 17 Lebensjahr erstattet. Die Impfung sollte vor dem ersten Geschlechtsverkehr erfolgen und erfolgt dreimal innerhalb von 6 Monaten.
13.03.10 Ha.
Windeldermatitis Dies ist eine entzündliche Rötung im Anogenitalbereich, Gesäß und in den Leisten- und Oberschenkelfalten. Sie tritt häufig bei Säuglingen und Kleinkindern auf solange Windeln getragen werden. Dieser Zustand kann natürlich auch bei Erwachsenen wieder eintreten, z.B. im Altersheim oder nach Schlaganfall. Bestimmte Faktoren führen in diesen Fällen zu einer vorübergehenden oder längeren Hautreizung mit intensiver feuchter Rötung mit Juckreiz und Brennen. Hierbei spielt die noch nicht voll entwickelte Haut- barriere bei Kinder eine wichtige Rolle. Folgende Bedingungen führen zu einer Hautreizung: Urin konzentriert sich unter Plastikabschluss (Windel) auf der Haut und aktiviert hautschädigende Enzyme aus dem Stuhl, aus Harnstoff wird hautreizender Ammmoniak gebildet. Dadurch steigt der pH-Wert in einen ungünstigen alkalischen Bereich. Die Haut wird überfeuchtet, quillt auf und wird noch empfindlicher. Ein gefährlicher Kreislauf setzt sich fort. Als Folge hiervon ist die Haut dann auch noch empfänglicher für eine Infektion mit hautschädigenden Hefepilzen oder Staphylokokken. Vorbeugung und Therapie: ► Nach jedem Stuhlgang sofort die schmutzige Windel entfernen ► urinvolle Windel frühzeitig entfernen ► zwischen den Windelwechseln Luft an die Haut lassen ► nicht zu häufig entfettende Waschungen durchführen, in der Regel ist warmes Wasser ausreichend, sofort nach jedem Stuhlgang ! ► keine Desinfektionsmittel benutzen ► geeignete Pflegeprodukte, nicht zu fett und nicht zu wasserhaltig, benutzen ► Dexpanthenol- , Zink- oder Calendulahaltige Cremes sind günstig → keinesfalls ständig neue Produkte ausprobieren ► rechtzeitig Hilfe beim Hautarzt oder Kinderarzt suchen. 30.08.09 Ha. (Herpes) Zoster / Gürtelrose Nach der Infektion mit dem Varizellen-Zoster-Virus, die in der Regel in der Kindheit erfolgt und Windpocken hervorruft, verbleibt das Virus lebenslang in den sensorischen ( für die Empfindung zuständigen ) Nervenknoten (Ganglien) entlang der Wirbelsäule oder denen der Hirnnerven im Kopf und wird vom Immunsystem unterdrückt.
Mit zunehmendem Alter verringert sich die Aktivität dieser zellvermittelten Immunität und das Risiko einer Reaktivierung, die sich dann als Gürtelrose am Rumpf oder am Kopf zeigt, steigt. Auslöser ist dann oft eine andere, das Immunsystem schwächende Erkrankung, körperliche Erschöpfung, Stress oder auch starke Sonneneinstrahlung. In den Nervenganglien kommt es zu einer starken Virusvermehrung, dann wandern die Viren entlang der sensorischen Nerven, fast immer halbseitig, bis zur Haut.
In 80% der Fälle bestehen in den ersten drei bis fünf Tagen nur Schmerzen und Gefühlsstörungen, wodurch es zu Fehldiagnosen wie Herzinfarkt, Bandscheibenvorfall, Ischialgie oder Gallenkolik kommen kann.
In dem betroffenen Areal bilden sich dann Rötungen, Bläschen und Pusteln, die später verkrusten. Sie trocknen nach sieben bis zwölf Tagen aus, eine Heilung erfolgt meist innerhalb von zwei bis drei Wochen.
Am häufigsten sind Menschen ab dem 60 Jahre betroffen, aber auch Kinder können selten eine Gürtelrose entwickeln. Pro Jahr erkranken schätzungsweise 350.000 Menschen in Deutschland an Gürtelrose. Meistens ist das Immunsystem nach der Heilung dann so gestärkt (geboostert), dass über viele Jahre keine Reaktivierung des Virus wieder auftritt.
Gefürchtete Komplikationen sind eine Beteiligung der Hinhäute, des Sehnerven, der Netz- oder Hornhaut des Auges und lang anhaltende Schmerzen in den betroffenen Nerven, die postzosterische Neuralgie.
Die Diagnosestellung und Behandlungsplanung sollte daher zügig von kompetenter ärztlicher Seite erfolgen (Notfallsprechstunde!). Moderne Virustatika können, rechtzeitig gegeben, eine deutliche Verringerung der Komplikationen bewirken. Auch eine spezifische dermatologische Lokaltherapie ist meistens sinnvoll. Ab 2009 wird es wahrscheinlich eine Impfung gegen Gürtelrose geben.
Alternative Therapien wie „Besprechen“ ersetzen nicht die ärztliche Diagnose und Therapie und kommen allenfalls als Ergänzung in Betracht.
Differentialdiagnosen zur Gürtelrose sind zum Beispiel das Erysipel (Wundrose), das bullöse allergische Kontaktekzem, die Herpes simplex Infektion, Dermatitis solaris und andere.
7.8.2009 Ha.
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