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Akne vulgaris  

Die Akne ist eine häufige Erkrankung, die bei  Jugendlichen zwischen dem 10. und 18. Lebensjahr im Gesicht, am Hals und an Brust und Rücken auftreten kann. Seltener tritt sie auch bei Säuglingen und bei Erwachsenen, meist Frauen, auf.

Sie ist gekennzeichnet durch einen verstärkten Talgfluss (Seborrhoe) in den Talgdrüsen der Haut. Deren Ausführungsgänge verhornen und verengen sich (follikuläre Hyperkeratose), sodass der Talg sich staut und zu einer starken Vergrößerung der ansonsten sehr kleinen Drüsen führt. Der angestaute Talg kann eintrocknen und dunkle Mitesser bilden (Komedonen). Der vermehrt gebildete Talg ist auch ein optimaler Nährboden für normalerweise harmlose Hautbakterien (Propionibakterien), die für die Akneentstehung mit verantwortlich gemacht werden.

Die Symptome sind viele kleine Knötchen in der Haut sowie Entzündungen mit Rötungen und Schwellungen. Zusammen führen diese Prozesse zu einem unregelmäßigen Hautbild aus hellen bis roten Knötchen, Eiterpusteln, Mitessern und selten auch breiteren roten Knoten.

Zwillingsstudien haben bewiesen, dass der Schweregrad der Akne und die Dauer der Erkrankung in erster Linie von der erblichen Bereitschaft (genetische Disposition) der Betroffenen abhängt. Die Talgdrüsenzellen (Sebozyten) sind dann sehr empfindlich auf das androgene Hormon Testosteron bzw. dessen Vorstufe (DHEA-S), welches für den verstärkten Talgfluss verantwortlich ist. Dabei ist der Hormonspiegel im Blut meistens nicht erhöht, es wird aber eine genetisch bedingte individuell höhere Empfindlichkeit der Betroffenen angenommen. In den ersten Lebenswochen kann noch mütterliches Testosteron für eine Säuglingsakne verantwortlich sein. Mit Beginn der Pubertät bilden die Menschen dann selbst Androgene. Bei den meisten Menschen nimmt die Empfindlichkeit der Sebozyten auf Testosteron im Laufe der Jahre wieder ab und die Akne heilt aus. Bei anderen kann sie bis ins Erwachsenenalter andauern. Selten tritt die Akne auch erst im Erwachsenenalter erstmalig auf.

Die Beschwerden wie Juckreiz und Brennen können sehr lästig sein. Die Rötungen im Gesicht und am Körper beeinträchtigen gerade während der Pubertät das Selbstwertgefühl und können zu einer Isolation der Betroffenen führen. Auch können lebenslange Narbenbildungen zu einem Problem werden. 

Obwohl die Akne fast immer nach längerer Dauer spontan heilt, ist doch eine dermatologische Behandlung während der Erkrankungsphase zu empfehlen.

Die Therapie hat das Ziel, die Symptome zu beseitigen bzw. sie stark zu vermindern. Sie erfolgt in erster Linie äußerlich, in schwereren Fällen auch mit Tabletten. Dermatologen setzen eine individuell zu bestimmende Kombination aus sich ergänzenden Wirkstoffen ein, die den oben genannten Störungen (Talgdrüsenvergrößerung, Porenverstopfung, Entzündung, bakterielle Besiedlung) entgegen wirken. Dabei müssen Unverträglichkeiten der Behandlung vermieden werden. Die Behandlung muss bis zum Ausklingen der Akne konsequent fortgesetzt werden, sonst blüht die Akne wieder auf. Bei sehr schwerer Akne und bei Erwachsenakne wird in der Regel systemisch Isotretinoin eingesetzt.

Bei anhaltenden Rötungen kann auch eine Blitzlampentherapie zur Aufhellung eingesetzt werden ⇒ für Info hier klicken.

Die Hautreinigung sollte regelmäßig erfolgen, Wasser ist in der Regel ausreichend. Bei fettiger Haut sollte ein mildes seifenfreies Syndet, z.B. von pH- 5 Eucerin, Eubos oder Sebamed benutzt werden. Offene Komedonen (Mitesser) können mit einer milden Peeling-Waschceme (z.B. Brasil-fein, Mandelkleie) entfernt werden.

Kosmetika dürfen nicht zu fetthaltig sein, da sonst die Komedonen- (Mitesser-) bildung gefördert wird. Kosmetika, die Milchsäure, Benzoylperoxid, Nicotinamid oder Triethylcitrat und Ethyllineolat enthalten, haben in wissenschaftlichen Untersuchungen eine leichte mit mittlere Wirksamkeit bei Akne bewiesen.

Die Ernährung scheint, im Gegensatz zur bisherigen Lehrmeinung, nach Auswertung neuerer internationaler Studien doch eine Rolle für den Schweregrad der Akne zu spielen. Gerade die "westliche" Fehlernährung (Fast Food) spielt hier eine wesentliche Rolle.                                                                                                                                                            Am besten ist, wenn man sich gesund und vollwertig mit überwiegend ballaststoffhaltiger pflanzlicher Nahrung (z.B. Rohkost, Gemüse, Vollkornprodukte, Sojaprodukte, Tomaten, grüner Tee, Produkte mit Omega-3-Fettsäuren wie Seefisch, Weintrauben, blaue Beeren usw.) ernährt. Spurenelemente wie Zink und Vitamin C wirken sich auch günstig aus.

Die Kombination ballaststoffarmer kohlenhydrat-haltiger Nahrung (Zucker, Nudeln, Pommes-frites, Kartoffelchips, Weißbrot, Kuchen und Kekse) und Milchprodukten (auch Milchmixgetränke, Joghurt, Eiweiß-Power-Drinks usw.), vor allem in Kombination mit zuckerhaltigem Kakao (helle Schokolade, Milch-Schoko-Pausensnacks usw.) scheint eine Akne bei vielen Betroffenen doch nachhaltig zu verschlimmern.                                                                                          Als Ursache dafür wird angenommen, dass die bioaktiven Proteine (nicht die Fette) in der Kuhmilch, gerade bei Jugendlichen zu einer deutlichen Erhöhung der Insulinproduktion bei gleichzeitiger Insulinresistenz an Körperzellen führt und dass dadurch unnatürlich hohe Wachstumsfaktorsignale gebildet werden.

Rauchen hat sich ebenfalls als negativ für die Akneerkrankung gezeigt und sollte auch wegen unzähliger weiterer negativer Auswirkungen auf die Gesundheit vermieden werden.

Zuletzt aktualisiert 15.01.11 Ha. 


Gürtelrose / (Herpes) Zoster  

Nach der Infektion mit dem Varizellen-Zoster-Virus, die in der Regel in der Kindheit erfolgt und Windpocken hervorruft, verbleibt das Virus lebenslang in den sensorischen ( für die Empfindung zuständigen ) Nervenknoten (Ganglien) entlang der Wirbelsäule oder denen der Hirnnerven im Kopf und wird vom Immunsystem unterdrückt.
Mit zunehmendem Alter verringert sich die Aktivität dieser zellvermittelten Immunität und das Risiko einer Reaktivierung, die sich dann als Gürtelrose am Rumpf oder am Kopf zeigt, steigt. Auslöser ist dann oft eine andere, das Immunsystem schwächende Erkrankung, körperliche Erschöpfung, Stress oder auch starke Sonneneinstrahlung. In den Nervenganglien kommt es zu einer starken Virusvermehrung, dann wandern die Viren entlang der sensorischen Nerven, fast immer halbseitig, bis zur Haut.
In 80% der Fälle bestehen in den ersten drei bis fünf Tagen nur Schmerzen und Gefühlsstörungen, wodurch es zu Fehldiagnosen wie Herzinfarkt, Bandscheibenvorfall, Ischialgie oder Gallenkolik kommen kann.
In dem betroffenen Areal bilden sich dann Rötungen, Bläschen und Pusteln, die später verkrusten. Sie trocknen nach sieben bis zwölf Tagen aus, eine Heilung erfolgt meist innerhalb von zwei bis drei Wochen.
Am häufigsten sind Menschen ab dem 60 Jahre betroffen, aber auch Kinder können selten eine Gürtelrose entwickeln. Pro Jahr erkranken schätzungsweise 350.000 Menschen in Deutschland an Gürtelrose. Meistens ist das Immunsystem nach der Heilung dann so gestärkt (geboostert), dass über viele Jahre keine Reaktivierung des Virus wieder auftritt.
 
Gefürchtete Komplikationen sind eine Beteiligung der Hinhäute, des Sehnerven, der Netz- oder Hornhaut des Auges und   lang anhaltende  Schmerzen in den betroffenen Nerven, die postzosterische Neuralgie.
 
Die Diagnosestellung und Behandlungsplanung sollte daher zügig von kompetenter ärztlicher Seite erfolgen (Notfallsprechstunde!). Moderne Virustatika können, rechtzeitig gegeben, eine deutliche Verringerung der Komplikationen bewirken. Auch eine spezifische dermatologische Lokaltherapie ist meistens sinnvoll. Eine Impfung gegen Gürtelrose ist in der Entwicklung.
Alternative Therapien wie „Besprechen“ ersetzen nicht die ärztliche Diagnose und Therapie und kommen allenfalls als Ergänzung in Betracht.
 
Differentialdiagnosen zur Gürtelrose sind zum Beispiel das Erysipel (Wundrose), das bullöse allergische Kontaktekzem, die Herpes simplex Infektion, Dermatitis solaris und andere.
 
Zuletzt aktualisiert 13.03.10 Ha.
Handekzem
 
Das Handekzem ist eine Entzündung, die durch Lymphozyten des Immunsystems hervorgerufen wird. Auslöser sind hauptsächlich  Allergien, Hautreizungen, oder Neurodermitits. Berufliche Einflüsse sind möglich.
Die Symptome sind meist zunächst kleine juckende Bläschen an Fingern und Handflächen. Später treten auch Rötungen, Schuppenkrusten, Risse und Nässen auf. Auch Infektionen mit Bakterien und/ oder Pilzen können vorkommen.
Entscheidend ist die richtige Diagnostik zu Beginn der Therapie, die fachärztlich erfolgen sollte. Auch die individuelle  Therapie setzt Fachkenntnisse voraus. Hauptsächlich werden Cremes, Salben, Bäder und Creme- PUVA eingesetzt. 
Für das therapieresistente schwere Handekzem gibt es seit Kurzem das Medikament Toctino.
 
 
 
 
   Maßnahmen, die die Heilung begünstigen:
 
 
1. Händewaschen nur mit lauwarmem Wasser, mildem Flüssigsyndet (parfümfrei) oder Handwaschöl. Gut abtrocknen !
2. Möglichst keine Handwaschpasten und Bürsten benutzen.
3. Nach dem Abtrocknen (auch Fingerzwischenräume) pflegende Creme gut einmassieren.
4. Feucht- und Hausarbeiten ohne Ringe durchführen, diese öfters innen mit Wasser und Bürste reinigen.
5. Kein direkter Kontakt zu Waschmitteln, Reinigern, Geschirrspülmittel, Fleckentfernern, Terpentin, Benzin, Wachse usw..
    Falls nötig Plastikhandschuhe aus Vinyl, Nitril oder Latex mit dünnen Baumwollhandschuhen darunter anziehen.
6. In der Akutphase Haarwäsche mit Plastikhandschuhen durchführen oder Haare waschen lassen.
7. Zitrusfrüchte, Tomaten und Kartoffeln nicht mit bloßen Händen schälen.
8. Vor Kälte durch Handschuhe schützen.
9.  Auch in der Heilungsphase des Ekzems ist die Widerstandskraft der Haut ( Barrierefunktion ) erniedrigt. Daher sollten  Sie diese Punkte noch mindestens ein halbes Jahr nach Abheilung beachten.
 
 
 
Zuletzt aktualisiert 13.03.10 Ha.
  

HPV- Infektionen
 
Infektionen mit Humanen Papillomviren (HPV) befallen ausschließlich Epithelzellen der Haut und Schleimhaut und sind allgemein als Warzen bekannt. Die Übertragung erfolgt von Mensch zu Mensch oder von Tier zu Tier. Eine Übertragung von Tier zu Mensch ist bislang fraglich.
 
Etwa die Hälfte der HPV-Infektionen betrifft den Genitalbereich. Sie sind die weltweit am häufigsten sexuell übertragenen Viruserkrankungen. Am häufigsten sind Jugendliche und junge Erwachsene betroffen. Etwa 1% der sexuell aktiven Menschen zwischen dem 15. und 45. Lebensjahr sind infiziert.
Es bilden sich kleine weiche rosa bis braun gefärbte Knötchen einzeln oder in Gruppen.
Gefährlich ist ein langes, über 10 Jahre anhaltendes Verbleiben der HPV-Viren in der Haut oder Schleimhaut. Dies ist auch nach scheinbarer Heilung der Warzen möglich. Die sogenannten „High-risk-HPV-Typen“ 16 und 18 können können Karzinome an der Gebärmutter aber auch an Scheide, After, Penis und sogar am Kehlkopf hervorrufen.
In Deutschland erkranken jährlich etwa 6.500 Frauen an Gebärmutterhalskrebs, über 1.660 starben 2004 daran. Für sexuell aktive Mädchen und Frauen ist daher eine jährliche gynäkologische Untersuchung zu empfehlen.
 
Die Therapie ist wie bei allen Viruserkrankungen unbefriedigend, da die Erreger nicht gezielt durch Medikamente zerstört werden können. Symptomatisch werden Stickstoff zum Vereisen, verschiedene ätzende Lösungen, Salizylsäure, immunstimulierende Cremes, operative Verfahren, zytostatische wirkende Substanzen oder auch wassergefiltertes Infrarotlicht eingesetzt. Die individuell richtige Behandlung sollte stets durch eine kompetente ärztliche Untersuchung und Beratung ermittelt werden.
 
Es gibt die Möglichkeit einer Impfung als Schutz vor einer genitalen HPV-Infektion. Sie bietet für etwa 5 Jahre einen 100%igen Schutz vor einer Infektion Mit HPV 16 und 18, je nach Präparat auch gegen HPV 6 und 11 und wird von den Kassen für Mädchen zwischen dem 12 und 17 Lebensjahr erstattet. Die Impfung sollte vor dem ersten Geschlechtsverkehr erfolgen und erfolgt dreimal innerhalb von 6 Monaten.
 
Warzen können auch an Händen, Füßen oder im Gesicht, seltener auch an Armen und Beinen auftreten. Die infizierten Zellen neigen zu einem verstärkten unregelmäßigen Wachstum, das normalerweise nach außen gerichtet ist. An den Fußsohlen werden die Warzen oft durch das Körpergewicht nach innen gedrückt und können den Eindruck eines Fremdkörpers erwecken („Dornwarze“).
 
Oft heilen diese Warzen spontan infolge einer gestärkten zellulären Immunantwort in der Haut. Es besteht dann meistens eine lebenslange Immunität.
In Verbindung mit intensiver UV-Strahlung ist auch eine Entstehung von Hautkrebs aus Warzen möglich.
 
 
zuletzt aktualisiert am 13.03.10 Ha.
 

Mykosen:

siehe unter Diverse N - Z: Pilzinfektionen


  

 



 


 

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